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Neue Varianten entstehen: Coronavirus kann in unserem Körper mutieren: Warum das so gefährlich ist
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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Spread of Covid-19 from infected person
Getty Images/iStockphoto/Dr_Microbe Das Coronvirus kann im Menschen mutieren.

Mit BA.5 hat sich schon wieder eine neue Corona-Variante durchgesetzt. Sie ist infektiöser als alle ihre Vorgänger. Ein Mediziner erklärt, wie solche Mutationen entstehen - und welche Rolle Patienten selbst dabei spielen.

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Das Corona-Virus mutiert. Immer wieder verändert es seine Eigenschaften, stets mit dem Ziel, sich möglichst schnell verbreiten zu können. Das führt dazu, dass das veränderte Virus häufig der Immunantwort von Geimpften und Genesenen entkommt, die Rede ist dann von sogenannten „Immune Escape“-Varianten.

Gefährlich macht diese neuen Varianten nicht nur, dass sie sich so schnell verbreiten und damit sehr viele Menschen infizieren. Indem sie dem Impfschutz zumindest in Teilen entkommen, sind insbesondere Risikogruppen gefährdet. Denn bei ihnen schlagen die Impfungen häufig, aufgrund ihres geschwächten Immunsystems, ohnehin etwas schlechter an. Oder aber die Wirkung der Impfung hält kürzer an.

Virologe warnt vor Mutations-Mechanismus in immungeschwächten Patienten

Wie der Virologe Stephan Becker jetzt aber in einem Gastbeitrag bei „Stern“ warnt, könnten genau diese Menschen bei den Mutationen eine besondere Rolle spielen. Er spricht von der „beschleunigten Selektion im immungeschwächten Menschen.“

Wie Mutationen entstehen

Das Coronavirus dringt in Körperzellen ein und vervielfältigt sich dort. Bei diesen Kopiervorgängen kommt es aber immer mal wieder zu Kopierfehlern. So kann eine neue Virusvariante bzw. Mutation entstehen, also eine Version des Virus, in der sich das Erbgut leicht abgewandelt hat.

Je stärker das Coronavirus kursiert, um so schneller kann es mutieren. Allerdings verändert sich das Coronavirus normalerweise eher langsam, langsamer zum Beispiel als das Influenzavirus.

Das bedeutet: Hat ein Mensch ein sehr schlechtes Abwehrsystem und kann das Coronavirus somit nur schlecht bekämpfen, bleibt das Virus länger im Körper. Hier könne es „eine ganze Reihe von Mutationen ansammeln“, warnt Becker, „wie in einem kleinen Virus-Inkubator“. Dieser Mechanismus könne gerade bei neu auftretenden Varianten mit ungewöhnlich vielen Mutationen von Bedeutung sein.

Auch für die Entstehung der Omikron-Variante steht diese Theorie im Raum. Diese Variante wurde zuerst in Afrika gefunden. Etwa vermuteten Wissenschaftler hier, dass die Variante in einem HIV-Patienten entstanden sein könnte. Viele HIV-Patienten würden in Afrika nicht ausreichend therapiert, weshalb ihr Immunsystem deutlich geschwächt sei, so etwa Immunologe Carsten Watzl.

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Virologe: Wir brauchen einen Werkzeugkasten

Dass das Virus derzeit so stark mutiere, hänge generell mit der immunologischen Lage in der Bevölkerung zusammen. Impfungen und eine große Anzahl an Infektionen hätten den Selektionsdruck auf Sars-CoV-2 erhöht. „Viren, die durch eine zufällige Mutation den Antikörpern besser entgehen, haben jetzt einen Überlebensvorteil.“

Das Virus habe noch viele Möglichkeiten, sich weiter zu verändern. „Welche Eigenschaften es dann haben wird, kann keiner vorhersagen“, so Becker. „Abwarten und hoffen, dass es immer harmloser wird, ist allerdings keine Option.“

Stattdessen empfiehlt der Virologe, sich einen Werkzeugkasten zusammenzustellen - „aus dem man je nach epidemiologischer Lage unterschiedliche Werkzeuge holen kann“.

Dazu gehörten dann etwa

  • Masken in Innenräumen
  • Abstandsregeln und
  • andere Interventionen.

„Das sollte auch im Infektionsschutzgesetz verankert sein“, findet er. Zwar sei auch er „total genervt von den Masken“ - er trage sie aber trotzdem, wenn er sich drinnen mit vielen anderen Personen aufhalte.

Auch wenn aktuell der Anteil schwerer und tödlicher Corona-Verläufe noch relativ niedrig sei, könne sich das schnell ändern. Etwa mit dem größeren zeitlichen Abstand von den Impfungen.

Und auch die Langzeitfolgen von Corona dürften nicht vergessen werden. „So ist zum Beispiel nicht klar, wie sich häufige Infektionen mit Sars-CoV-2 auf das Risiko auswirken, Long-Covid zu entwickeln.“

Studie zeigt: Long-Covid-Risiko steigt mit jeder Infektion

Etwa deutete jetzt eine noch nicht überprüfte Preprint-Studie an, dass sich das Risiko, Corona-Folgeschäden und Long-Covid zu erleiden, mit jeder Infektion erhöht.

Dabei stellten die Wissenschaftler unter anderem fest, dass die Menschen, die sich reinfiziert hatten, gegenüber Erstinfizierten während der akuten Phase und auch im Zeitraum von sechs Monaten nach der Diagnose

  • ein doppelt so hohes Sterberisiko
  • ein dreifach höheres Risiko einer Krankenhauseinweisung
  • sowie ein doppelt so hohes Risiko für eine Folgeerkrankung an Atemorganen und Herzkreislaufsystem

hatten. Auch Erkrankungen wie Diabetes, Fatigue, Magen-Darm- und Nieren-Erkrankungen sowie psychische Probleme traten häufiger nach Reinfektionen auf.

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